Inkontinenz ist während der Schwangerschaft recht häufig und tritt besonders im ersten und im letzten Trimester auf. Werden die Bauchmuskeln beansprucht, kann man den Urin oft nicht halten, so dass schon beim Husten oder Lachen kleine Mengen Urinunwillkürlich austreten können. Im ersten Trimester sorgen stärker durchblutete Nieren sowie die sich schnell ausbreitende Gebärmutter für einen verstärkten Harndrang. Im letzten Trimester ist es dann das Köpfchen des ungeborenen, das langsam in das Becken absinkt und für Druck auf die Blase sorgt. Doch kann man sich gegen Inkontinenz und auch einen möglichen Blasensprung schützen.
Die besten Tipps gegen Inkontinenz
Es gibt einige Dinge, die man tun kann, um sich das Problem mit der Inkontinenz während der Schwangerschaft ein wenig zu erleichtern. Beispielsweise ist es sinnvoll, Slipeinlagen oder Binden zu tragen. Kommt es dann einmal zu einem unwillkürlichen Urinaustritt, bleibt die Kleidung geschützt und man kann Binde oder Einlage einfach wechseln. In der Nacht ist es sinnvoll, einen Matratzenbezug zu benutzen. So bleibt die Matratze geschützt, falls im Schlaf Urin austritt. Kommt es nachts kurz vor der Geburt zuhause zum Blasensprung, ist es ebenfalls gut, einen Matratzenbezug zu haben, damit das austretende Fruchtwasser die Matratze nicht durchnässt.
Für den Körper sorgen
Es gibt noch weitere Tipps, mit denen man dazu beitragen kann, dem Problem der Inkontinenz zu begegnen. Die Beckenmuskulatur entspannt sich während der Schwangerschaft. Dadurch bereitet sich der Körper auf die Geburt vor. Leider wird es jedoch auch schwieriger, den Urinfluss zu kontrollieren. Daher ist es eine gute Idee, die Muskulatur ein wenig zu kräftigen. Dazu können leichte sportliche Übungen wie Schwimmen, Yoga oder Walking beitragen, die das Inkontinenz Risiko vermindern und gleichzeitig dafür sorgen, dass man sich in der Schwangerschaft generell wohler fühlt.
Man sollte auch beachten, dass ein erhöhter Harndrang auch zu einem erhöhten Flüssigkeitsverlust führt.
Selbst wenn man von Inkontinenz geplagt wird, sollte man also nicht weniger trinken, sondern mehr. Gerade während der Schwangerschaft ist ein guter Flüssigkeitshaushalt wichtig. Wasser oder Kräutertees können dazu genau die richtige Lösung sein.
Kegel Übungen zur Stärkung des Beckenbodens
Die Muskeln im Beckenboden können auch ganz gezielt trainiert werden. Ein solches Training kann dazu führen, Inkontinenz zu vermeiden. Die Kegel Übungen sind nach ihrem Erfinder, dem amerikanischen Gynäkologen Arnold Kegel benannt, der diese in den 1940er Jahren einsetzte, um seinen Patientinnen bei Inkontinenz auf natürliche Weise zu helfen. Der große Erfolg dieser Übungen hat dazu geführt, dass sie heute von vielen Frauenärzten weltweit empfohlen werden. Die Übung kann überall durchgeführt werden und besteht in einem Spannen und Lockern des Beckenbodenmuskels. Da man den Muskel nicht sehen kann, muss man zunächst einmal herausfinden, wo er sich befindet und wie man ihn spannen kann. Versucht man, während des Toilettengangs den Urinfluss einmal zu stoppen, wird man sich des Muskels schnell bewusst und erkennt auch gleich, wie er gespannt werden kann.
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